Noindex: Die SEO-Atombombe für deine Seite

Stell dir vor, du hast monatelang an deiner Website gearbeitet, Inhalte geschrieben, optimiert, Keywords recherchiert und plötzlich verschwindet deine Seite aus den Google-Suchergebnissen. Was ist passiert? Die Antwort könnte ein unscheinbarer kleiner Befehl sein: noindex. Die wohl gefährlichsten SEO-Einstellung überhaupt, der digitalen Atombombe für deine Sichtbarkeit.

atombomben explosion

Was ist der noindex Tag überhaupt?

Der noindex Tag ist ein Metatag im HTML-Code deiner Website, der Suchmaschinen wie Google und Bing mitteilt: „Diese Seite bitte nicht in den Index aufnehmen.“

Ein typischer Code sieht so aus:

<meta name="robots" content="noindex">

Es gibt auch Varianten über HTTP-Header oder via robots.txt, aber das Prinzip ist immer dasselbe: „Ignorier mich bitte.“

Das kann sinnvoll sein, zum Beispiel auf Login-Seiten oder bei Duplicate Content. Doch versehentlich aktiviert wird noindex schnell zum Super-GAU.

Warum noindex wie eine SEO-Atombombe wirkt

Ein falsch gesetztes noindex ist wie ein Vorhängeschloss an deiner Ladentür – mit dem Schild „geschlossen“, obwohl du eigentlich verkaufen willst.

Die Auswirkungen sind dramatisch:

  • Deine Seite wird, nach einer gewissen Zeit, komplett aus den Suchergebnissen entfernt.
  • Dein Ranking verschwindet, inklusive deines hart erarbeiteten Traffics.
  • Du wunderst dich, warum niemand mehr auf deine Inhalte klickt.

Und das Beste (bzw. Schlimmste): Du merkst es oft viel zu spät.

Typische Fehlerquellen

❌ WordPress-Plugins

SEO-Plugins wie Yoast oder Rank Math setzen automatisch noindex, z. B. für Archivseiten oder Suchergebnisseiten – was okay ist. Problematisch wird’s, wenn du versehentlich ganze Bereiche ausschließt.

❌ Staging-Websites

Viele testen Websites auf Staging-Domains mit aktivem noindex. Wenn diese Testversion live geht und noindex nicht entfernt wird, ist deine Seite zwar online – aber für Google unsichtbar.

Genau das ist auch mir schon passiert, zum Glück nur für ein paar Minuten. Zur professionellen Arbeit gehören Checklisten, z.B. zu Dingen die man nach einem Livegang prüft, darin muss das überprüfen der noindex Einstellung enthalten sein.

❌ Redakteursfehler

Ein unachtsamer Klick im CMS – und die Startseite ist plötzlich aus dem Index raus.

Wie du kontrollierst ob deine Seite indexierbar ist

  1. Im HTML-Code nachsehen: Rechtsklick → „Seitenquelltext anzeigen“ → Suche nach noindex
  2. Google Search Console: Unter „Seiten“ → „Aus dem Index ausgeschlossen“ → Grund prüfen
  3. SEO-Tools nutzen: Screaming Frog oder Ahrefs decken noindex-Seiten im Crawl auf
search console noindex prüfung

Wann noindex sinnvoll ist – und wann nicht

✅ Sinnvolle Einsätze:

  • Dankeseiten nach Formularen
  • Interne Suchergebnisse
  • Admin- und Login-Bereiche
  • Druckversionen von Seiten

🚫 Gefährliche Einsätze:

  • Startseite
  • Produkt- oder Kategorieseiten
  • Blogartikel
  • Seiten mit Backlinks

Kurz: Alles, was Rankingpotenzial hat, sollte auch indexiert sein.

Fazit: Handle mit Bedacht

Noindex ist kein SEO-Fehler per se, im Gegenteil: Es ist ein mächtiges Tool. Genau deswegen gehört es nur in erfahrene Hände.

Wenn du dir nicht sicher bist: Lass deine Seite überprüfen oder hol dir professionelle Unterstützung. Eine kurze Zeit mit falschem noindex-Tag kann dich monatelang in den Suchergebnissen zurückwerfen.

Fragen zum noindex Tag

Ich hab eine Frage an dich
  • Wer ist verantwortlich dafür, dass noindex richtig eingesetzt wird, Kunde oder Dienstleister?

    In der Regel liegt die Verantwortung beim Webentwickler, SEO-Experten oder der betreuenden Agentur/Freelancer. Trotzdem sollte jeder Website-Betreiber ein Grundverständnis für solche kritischen Einstellungen haben, denn am Ende trägt der Betreiber die Folgen.

  • Kann es sein, dass eine Agentur oder ein Freelancer versehentlich „noindex“ aktiv lässt?

    Ja, das passiert leider häufiger als man denkt, besonders bei Staging-Sites oder nach einem Relaunch. Ich habe es selbst schon bei Kunden übernommenen Projekten gesehen: monatelang offline für Google, weil niemand die Einstellung kontrolliert hat.

  • Gibt es eine Checkliste, um Fehler wie „noindex“ zu vermeiden?

    Ja, professionelle Website-Audits oder Launch-Checklisten sollten das „noindex“-Tag explizit prüfen, sowohl im Quelltext als auch via Google Search Console oder SEO-Tools. Leider fehlt diese Kontrolle in vielen Agentur-Workflows oder bei überforderten Freelancern.

  • Wie lange dauert es, bis eine Seite nach dem Entfernen von „noindex“ wieder bei Google erscheint?

    Das kann zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen dauern – je nachdem, wie oft Google deine Seite crawlt und wie wichtig sie für dein Gesamtranking ist. Eine manuelle Neuindexierung über die Google Search Console kann helfen.

  • Welche Tools helfen, die „noindex“-Einstellungen regelmäßig zu überwachen?

    Neben der Google Search Console sind Screaming Frog, Ahrefs, SEMrush und Ryte ideal, um Seiten mit „noindex“-Tag zu erkennen. Auch WordPress-SEO-Plugins wie Rank Math oder Yoast bieten Warnhinweise, wenn man sie richtig konfiguriert.